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Mit Glück kann ich sagen, dass dein spontanes Handeln so ausgeprägt ist. Ich will mir nicht ausmalen was passiert wäre, wärst du nicht vor meiner Tür gestanden. Dieser erste Advent ist der Beginn UNSERER Zeit. Einer Zeit, die nun in die dritte und hoffentlich finale Runde geht. Denn alle guten Dinge sind nun mal drei, nicht wahr. Ich möchte nicht leugnen, dass das Wochenende das wohl emotionalste der letzten Jahre war. Die Fahrt von Freiburg nach Mainz war länger und trauriger als je zuvor. Was ich erfahren musste war fern von jeglicher Vorstellung die ich bisher hatte. Gewissermaßen ein Schlag in die Magengrube wie er härter nicht hätte sein können. Doch – und das werde ich nicht bereuen – habe ich mich entschlossen, zu uns zu stehen. Zu dir, zu meinen Gefühlen und zu meinem Traum einer gemeinsamen Zukunft. Leicht werden wird das nicht, dessen muss ich mir bewusst sein. Angefangen bei den Zweifeln meiner Eltern und Freunde, bis hin zu meinen eigenen. Doch die Vorstellung die pure Vernunft siegen zu lassen, gilt es schnellstmöglich zu verwerfen. Vielmehr werde ich auf mein Herz hören, dass noch voller Liebe zu dir ist. Dennoch, durch das, was geschehen ist, wird sich einiges ändern. Positiv wie negativ. DSC04583 Wir können endlich frei von Lügen, leeren Versprechen, Zweifel und Respektlosigkeit in eine dritte Phase starten. Eine Phase, von der ich mir Stärke für uns beide erhoffe. Unsere Liebe war, ist und wird stark sein müssen. Doch wofür ist man lieber stark, als für etwas das man mit ganzem Herz spürt? Die Antwort sollte leichtfallen: für eine Liebe die trotz der Enttäuschungen, Zweifel und fehlenden Hoffnungen noch besteht. Wenn das keine Liebe ist die es zu stärken gilt, weiß ich es auch nicht. Ich gebe uns diese Chance und ich hoffe sehr, dass ich nicht noch einmal enttäuscht werde. Ich werde all meine Kraft weiterhin in diese Beziehung investieren und so gut ich es kann nach außen tragen, wie glücklich ich bin. Manchen Dingen gilt es eine dritte Chance zu geben; und ich werde es diesmal tun. Ich hoffe von Herzen, dass du es schaffen wirst zu mir zu stehen, dich endgültig von alten Mustern und Emotionen zu lösen und mit mir in eine gemeinsame Zukunft zu blicken. Dass du etwas gelernt hast und es in Zukunft besser machen wirst. Ich wünsche mir für dich und mich das Beste; und ich bin sehr sicher, dass sich diese Maxime zusammen am Besten erreichen lassen. Ich habe mir, dir und deiner Familie heute ein Versprechen gegeben: Das ist die allerletzte Chance. Mehr Kraft habe ich nicht mehr. Mein Mut wird sich jedoch auszahlen, dessen bin ich mir sicher.

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JEDE IMPRESSION OHNE EXPRESSION BEDEUTET DEPRESSION  (unbekannt)

Impressionen, das weis der Duden, sind Sinneseindrücke, Empfindungen sowie Wahrnehmungen. Expressionen setzt genannte Quelle mit Ausdruck und Wort gleich. Fragt man hingegen nach einer eindeutigen Definition einer Depression, so gibt es wohl keine umfassende Antwort.

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Der menschliche Geist ruht wohl nie gänzlich; laufend kreuzen Gedanken neuer Art auf, ergänzen oder lösen einander ab. Verschiedenste Sinneseindrücke bilden, verbunden mit individuellen Empfindungen und Wahrnehmungen ein einzigartiges Kollektiv. Wie gerne würde man dieses verbalisieren, kommunizieren und diskutiert wissen. Wie sehr wünschte man, seinen Impressionen Ausdruck verleihen zu können. Doch Expressionen sind in den Fesseln einer Depression wortlos…

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Abermals öffnete er seine Augen. Diesmal schneller als zuvor. Er liebte die Lichtreflexionen, die kleinen schwarzen Flecken, die sich ihm nun zeigten; die ihn umspielten und ihm ein Gefühl von Lebendigkeit gaben. Binnen weniger Hundertstel waren sie jedoch verschwunden – unwiderruflich. Zurück blieb eine Leere, die Synonym war für Einsamkeit. Für Alleinsein; innerlich wie äußerlich. Das war es, das er so sehr fürchtete.

Ein Zittern ereilte seine Mundwinkel und unweigerlich begannen sich seine Augen abermals zu schließen. Der Teufelskreis hatte begonnen. Ein anfangs spärlich einsetzender Zyklus war einem routinierten, ja fast schon zwanghaften Ablauf gewichen. So fest es ihm möglich war presste er seine Lider aufeinander. Jeder Lichtstrahl, jede damit verbundene Farbe entfloh seinem Wahrnehmungsbereich, bis dieser erneut einer verlassenen, tristen Landschaft glich. Farblos, verblasst, seiner Intensität und Varietät beraubt. Für einen kurzen Moment erfüllte ihn jene Macht des Raubes mit Wohlgefühl und Stärke. Doch schon im nächsten Augenblicke ließ der indizierte Schmerz ihn zusammenzucken. Seine Augen drängten ihn durch die gepressten Lider dazu, sich öffnen zu dürfen, Licht und Leben zurückzubekommen. Langsam atmete er ein.

Nein, noch nicht sagte er sich. Durchhalten, den Schmerz ertragen. Nur so könne er das sehnsüchtig erwartete Farbspektakel verlängern. Ein Phänomen, das existenzieller nicht hätten sein können. Momente, die für ihn ein Feuerwerk der Emotionen bedeuteten. Ein Spektakel, das keiner vergleichbaren irdischen Möglichkeit glich. Seine Lippen begannen erneut zu beben. Eine Hitzewelle ereilte seinen Körper; überrollte ihn förmlich. Schier willkürlich zuckten seine Gliedmaßen. Er atmete tief ein, öffnete die Lider und lies sich leiten von der ihn übermannenden Emotions- und Farbenpracht.

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